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Table flavigny von Jean Prouve

Dieser Tisch entsprang dem Gedanken, aus der table flavigny des französischen Architekten und Designers Jean Prouve eine Version für den Aussenbereich zu entwickeln.
Heisst: Der Tisch soll grösser, schwerer und robuster sein, um mehr Platz zu bieten und gegen Gewitter und Witterung bestehen zu können, aber gleichwohl, so wie das Original, leicht und elegant zu wirken.

Das Prinzip der table flavigny besteht darin, dass die Tischplatte frei schwebt. Im Gegensatz zu einem üblichen Tisch ruht sie nicht auf den Tischbeinen, sondern sie wird zwischen diesen aufgehängt, analog einer Hängebrücke. Die Unterkonstruktion der Tischplatte steht nicht unter Druck, sondern auf Zug. Um den obgenannten Anforderungen gerecht zu werden, ist die Konstruktion massiv, allein schon die Tischplatte, was eine grosse statische Herausforderung darstellt.
Jean Prouve selbst war Pionier im Metallbau und von der Aviatik und dem Autodesign angetan. Dies widerspiegelt sich im Design: Die Tischbeine erinnern an die Stelzen, auf welchen eine Rakete steht. Es wirkt so, als ob der Tisch gleich abheben würde. Der Eindruck der Leichtigkeit wurde zudem verstärkt durch die schmale und abgerundete Tischplatte. Deren Oberfläche besteht aus einem Bisazza-Mosaik, welches direkt auf eine Metallplatte aufgeklebt wurde.
Der Tisch steht nun schon seit 4 Jahren draussen, und das Mosaik strahlt wie eh und jeh, ohne dass ein einziges Mosaiksteinchen Schaden genommen hätte. Die Wahl des Materials (rostfreier Stahl) hat sich in verschiedener Weise bewährt: Abgesehen von der Erfüllung der statischen Herausforderung weist das Material eine gewisse Elastizität auf, wodurch die im Alltag anfallenden Schläge auf die Mosaiksteine abgefedert werden. Zudem schmiegen sich die Tischbeine der im Aussenbereich oft nicht ganz ebenen Unterlage an, wodurch der Tisch nicht wackelt.
Ergonomie und Komfort sind unschlagbar: Wer hat sich nicht schon an einem warmen Sommerabend die nackten Beine und Füsse an einem verborgenen Gartentischgestell angeschlagen oder sich deretwegen schwitzend in eine unangenehme Position quetschen müssen!

Originaldesign: Table flavigny, Jean Prouvé 1945
Idee und Entwurf: Dominique Erni
Statik und Realisation: Hanspeter Büchler
Mosaikoberfläche: Hugo Lang

Umsetzung

Materialwahl: Chromnickelstahl
Tragkonstruktion verwindungssteif verschweisst und verschraubt. Tischbeine als Schweiss- und Klebeverbindung mit abgekanteten Blechen hergestellt.
Tischblatt aus mehrfach abgekanteten Chromnickelstahlblechen verschraubt und verschweisst. Sichtbare Teile anthrazitfarbig mit Eisenglimmeranteil lackiert
Oberfläche Bisazza-Mosaik 20x20mm